Seit ihr auf einer der online Partnerbörsen registriert? Ich nicht, aber genau so stell ich es mir vor: Man stößt durch einen zufälligen Anlass auf neue Leute, schreibt mit diesen, findet sich auf einer gewissen Art ‘seelenverwandt’ und ist hin und her gerissen, diese Person(nen) doch einmal in real zu treffen. Auf der einen Seite ist da eine große Neugier, dem steht aber auch eine große Portion Skepsis gegenüber.
Die Näh-Connection-Mädels haben sich auch eher zufällig zusammengefunden, unter den Fittichen von Annika von Näh-Connection. Wir sind ein geografisch bunt zusammengewürfelter Blogger-Haufen, aus der Schweiz, Österreich, Deutschland und sogar Norwegen. Wir teilen die Liebe zu Stoffen, dem Nähen nach neuen und unbekannteren Schnitten. Wann immer Annika eine neue Nährunde startet, sind wir dabei und alle legen viel Kreativität in ihre Modelle. Das Beste ist aber die Harmonie in der Gruppe. Da wird nicht gezickt und man verteilt Rat, Lob und Kritik großzügig und ehrlich.
Somit viel es uns gar nicht schwer die Skepsis zu besiegen und ein Treffen in grösserer Runde zu organisieren. Ziel: – die Schweiz! Ein Übersichtszettel mit allen Gesichtern und Namen hat das erste Aufeinandertreffen für viele mit Sicherheit erleichtert. Und nach ein paar Minuten fühlte es sich an, als würde man sich schon ewig kennen, und wir haben uns im gemieteten Pfadiheim breit gemacht. (“Das Pfadiheim ist meistens ein Haus, das der Pfadi gehört. In einem Pfadiheim gibt es normalerweise einen grossen Saal für Versammlungen, Elternabende oder sonstige Anlässe. Dazu gehört auch eine Küche, in der man etwas kochen kann. Bestimmte Pfadiheime sind auch zum Übernachten ausgerüstet, sodass man hier auch Lager veranstalten kann”- Quelle Wikipedia) Passt also perfekt.
Die Schweizer Mädels, allen voran Bettina von Stahlarbeit haben die Organisation des Programmes in die Hand genommen, denn 4 Tage mit 17 Mädels, das muss schon etwas geplant werden. Denn die Nähmaschinen haben wir mit Absicht daheim gelassen!
So machten wir uns am zweiten Tag auf in Richtung Steckborn. Kennt das wer? Nein? Dann sag ich euch, schon die Anreise ist sensationell. Man fährt in Serpentinen zum Städtchen direkt am Bodensee herunter, hat schon einen sensationellen Ausblick über den See und wir hatten auch super Glück mit dem Wetter. Schon von weitem sieht man die grosse Anlage von Bernina, einem traditionellen schweizer Familienunternnehmen, welches Nähmachinen, Over- und Coverlocks herstellt. Was könnte also besser zu einer Gruppe “Nähblogger-on-tour” passen, als dort zu einer Führung eingeladen zu sein.
Wir wurden herzlichst empfangen und mit den wichtigsten Fakten über das Unternehmen Bernina versorgt. Schon da fühlte man die Tradition, die dieses familiengeführte Unternehmen seit 1893 aufgebaut und sich immer noch erhalten hat. Und man sieht die lange Vergangenheit auch in der kleinen Nähmaschinenausstellung im Firmenfoyer. Klein deswegen, da sie gar nicht viel Platz brauchen, denn die ersten Nähmaschinen waren gar nicht so groß. Praktisch.
Aber man sieht deutlich die Entwicklung, welche die Nähmaschine über die Jahrhunderte genommen hat. von handradbetrieben und nur geradstichfähig, bis echter ‘Hightech’- Maschine heutzutage – da haben sich die klugen Köpfe bei Bernina immer wieder was neues einfallen lassen.
Wir nahmen den Weg des Materials durch die Lager und Produktionsstätten von Bernina und folgten so dem Weg der Teile bis zur fertig verpackten Nähmaschine. Immer gefolgt vom Geist der Tradition.
Ich hatte es so nicht erwartet. Aber was hatte ich mir vorher vorgestellt? Auf jeden Fall nicht so eine helle, ruhige, so hoch technische und effizient organisierte Fertigung. Mit Fließbandarbeit ist das nicht zu vergleichen, den ein Mitarbeiter baut eine Maschine bis zum Ende, und nicht nur einen Teil, und das immer und immer wieder.
Im angeschlossenen Creative Center konnten wir dann die Modellvielfalt nochmal bestaunen und ausprobieren. Ich als (Noch 😉 )-Nicht-Bernina-Näher bin da auf jeden Fall begeistert gewesen, denn sie nähen definitiv seeeehr gut!
Wir wurden nochmals herzlichst begrüsst durch den Firmeninhaber Hr. Ueltschi. Ich glaube so eine Gruppe Blogger hat er nicht alle Tage zu Besuch und so beantworteten wir Fragen zum Blogger-sein und wie wir zusammengefunden haben.
Zurück im Pfadiheim suchten wir uns ein Plätzchen in der Sonne und ließen den Tag mit netten Gesprächen, einem sensationellen schweizer Käsefondue
und lustigen Kolumnen von Bettina ausklingen. Wer ebenfalls herzlich lachen möchte, sollte sich bei der “MammaMia” Kolumne im MigrosMagazin einfach mal einlesen. Aber haltet die Taschentuchpakung bereit!
Wie eine typische Reisegruppe, nur ohne das Schirmchen wurden wir am nächsten Tag durch Zürich begleitet.
Die Tips und Erklärungen von Lokals machen einen Städtebesuch doch immer erst interessant, denn sonst irrt mach durch die Strassen, findet die interessanten Ecken definitiv nicht, und hat auch nur halb soviel Wissenswertes mitgenommen.
Und der Tag ging mit einem großen Familientreffen im Pfadiheim zu Ende. Sonst sieht man die Kinder der Mädels immer nur auf Bildern, bei manchen auch ohne Gesicht, und an diesem Abend waren mal alle da, hatten viel Spaß und auch der Regen draußen machte den Kleinen nichts aus. Was gibt es besseres als Schlammrutschen und Pfützenspringen?
Es war ein geniales verlängertes Wochenende und man liest nun die Beiträge der Mädels definitiv mit anderen Augen, den plötzlich sind es nicht nur Namen in Facebook, sondern Freunde des echten Lebens!
Eure
Steffi I Mottenfrosch
Da hast du wohl Recht! Ich höre beim lesen jetzt immer eure Stimmen mit den jeweiligen Dialekten 🙂
Total schön war es und hoffentlich klappt das bald mal wieder!
Liebe Grüße,
Marina